Mikronährstoffe für gesunde Augen

Eine der größten Studien zur Ernährung und Augengesundheit ist die AREDS2-Studie, die im Jahr 2013 veröffentlicht wurde und über 4.200 Teilnehmer umfasste. Die Studie wurde von den National Institutes of Health in den USA durchgeführt und untersuchte den Einfluss von Nährstoffen auf das Fortschreiten von altersbedingter Makuladegeneration (AMD), einer häufigen Erkrankung des Auges bei älteren Erwachsenen.

In der AREDS2-Studie wurden vier Nährstoffe untersucht: Omega-3-Fettsäuren, Lutein und Zeaxanthin, Zink und Antioxidantien (Vitamin C, Vitamin E und Beta-Carotin). Die Teilnehmer wurden randomisiert auf eine von vier Gruppen aufgeteilt: Eine Gruppe erhielt eine Kombination von Omega-3-Fettsäuren und Lutein/Zeaxanthin, eine zweite Gruppe erhielt eine Kombination von Omega-3-Fettsäuren, Lutein/Zeaxanthin und Zink, eine dritte Gruppe erhielt nur Zink und Antioxidantien, und die vierte Gruppe erhielt ein Placebo.

Die Studie ergab, dass die Gruppe, die eine Kombination von Omega-3-Fettsäuren und Lutein/Zeaxanthin erhielt, im Vergleich zur Placebo-Gruppe ein geringeres Risiko für das Fortschreiten von AMD hatte. Die Gruppe, die zusätzlich zu Omega-3-Fettsäuren und Lutein/Zeaxanthin auch Zink einnahm, hatte jedoch kein zusätzliches Nutzen im Vergleich zur Gruppe, die nur Zink und Antioxidantien erhielt.

Die Ergebnisse der AREDS2-Studie zeigen, dass eine gezielte Supplementierung von Nährstoffen das Fortschreiten von AMD bei älteren Erwachsenen verlangsamen kann. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Ergebnisse nicht unbedingt auf andere Augenerkrankungen oder auf jüngere Menschen übertragbar sind.

Quelle: Age-Related Eye Disease Study 2 (AREDS2) randomized clinical trial, Chew et al., 2013, JAMA.

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Wie bei den meisten Studien gibt es auch bei der AREDS2-Studie einige Kritikpunkte. Einige davon sind:

  1. Selektionsverzerrung: Die Teilnehmer der AREDS2-Studie waren größtenteils weiße Amerikaner im Alter von 50 bis 85 Jahren mit fortgeschrittener AMD in einem Auge oder fortgeschrittener AMD in einem Auge und frühen Anzeichen von AMD im anderen Auge. Diese Auswahlkriterien können die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Bevölkerungsgruppen einschränken.
  2. Limitierte Beobachtungszeit: Die AREDS2-Studie hatte eine durchschnittliche Beobachtungszeit von nur 5 Jahren, was möglicherweise nicht ausreichend ist, um das langfristige Potenzial von Nährstoffen zur Verhinderung von AMD zu beurteilen.
  3. Kombinationspräparate: Einige Kritiker haben Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Kombinationspräparaten geäußert, die mehrere Nährstoffe enthalten. Insbesondere wurde in der AREDS2-Studie festgestellt, dass eine höhere Dosierung von Zink mit Kupfer kombiniert werden sollte, um die Kupferabsorption im Körper zu erhöhen und eine Kupfermangelanämie zu vermeiden. Einige Kritiker haben jedoch Bedenken geäußert, dass hohe Dosen von Zink auch zu anderen Nebenwirkungen führen können.
  4. Eingeschränkte Generalisierbarkeit: Einige Kritiker haben auch Bedenken geäußert, dass die Ergebnisse der AREDS2-Studie nicht auf andere Augenerkrankungen übertragbar sein können. Einige Studien haben beispielsweise gezeigt, dass die Supplementation von Nährstoffen keinen Einfluss auf das Risiko von Katarakten hat.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die AREDS2-Studie eine randomisierte, placebokontrollierte Studie mit einer großen Anzahl von Teilnehmern war und dass die Ergebnisse sorgfältig analysiert und bewertet wurden. Die Studie hat wichtige Erkenntnisse darüber geliefert, wie Nährstoffe das Fortschreiten von AMD verlangsamen können, und hat dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit auf die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung für die Augengesundheit zu lenken.

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