Neue Forschungen haben alarmierende Ergebnisse zu Tage gebracht: Kontaktlinsen könnten eine bisher unbekannte Quelle der Plastikkontamination sein. Laut einer Studie der American Chemical Society könnten Kontaktlinsen, die täglich etwa 10 Stunden getragen werden, mehr als 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr an den menschlichen Körper abgeben. Dies ist besorgniserregend, da weltweit bis zu 140 Millionen Menschen auf Kontaktlinsen angewiesen sind.
Mikroplastik, winzige Kunststoffpartikel von bis zu 5 mm Länge, ist mittlerweile überall präsent. Eine Studie aus dem Jahr 2022 ergab, dass der Mensch unbeabsichtigt bis zu fünf Gramm Mikro- und Nanoplastik pro Woche aufnimmt – das entspricht etwa einer Kreditkarte. Die Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit können gravierend sein. Die Partikel können sich im menschlichen Blut ansammeln, sich in den Organen festsetzen und sogar Föten beeinflussen. Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass Mikroplastik sogar krebserregende Mutationen in Zellen auslösen könnte.
Die Wissenschaftler, die diese Studie durchführten, testeten sechs verschiedene Marken von wiederverwendbaren Kontaktlinsen mit unterschiedlichen Lebensdauern. Die Linsen wurden unter simulierten Bedingungen gelagert und regelmäßig gereinigt. Nach 30 oder 90 Tagen Sonnenlichtexposition analysierten die Forscher das Wasser, in dem die Linsen aufbewahrt wurden. Dabei stellten sie fest, dass Linsen mit kürzerer Lebensdauer mehr Mikroplastik abgaben. Die Autoren der Studie forderten daher dringende weitere Forschung, um die gesundheitlichen Auswirkungen dieser winzigen Partikel besser zu verstehen.
Die Problematik geht jedoch über Kontaktlinsen hinaus. Allein in Großbritannien werden jährlich über 750 Millionen Kontaktlinsen in den Abfluss oder auf die Mülldeponie geworfen. Die Zersetzung dieser Linsen kann bis zu 500 Jahre dauern und dabei Schadstoffe in den Boden und das Wasser gelangen lassen. Von den unglaublichen 10 Milliarden Tonnen Plastik, die bisher hergestellt wurden, lagern etwa 6 Milliarden Tonnen auf Mülldeponien oder verschmutzen die Umwelt.
Die Auswirkungen dieser Plastikverschmutzung auf die Tierwelt sind verheerend. Mehr als 90 Prozent der Seevögel weltweit haben Plastik in ihren Eingeweiden. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit, Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung zu ergreifen und nachhaltige Alternativen zu fördern.
Es ist klar, dass wir alle gefordert sind, unseren Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten und den Verbrauch von Einwegprodukten zu reduzieren. Die Forschung zu den Auswirkungen von Mikroplastik auf die Gesundheit ist ein weiteres Alarmsignal dafür, wie dringend ein Umdenken in Bezug auf den Einsatz von Plastik ist. Es liegt an uns, die Verantwortung zu übernehmen und nachhaltige Lösungen zu finden, um unsere Umwelt zu schützen. #Umwelt #Mikroplastik #Gesundheit #Kontaktlinsen #Plastikverschmutzung
